KAPITEL 1 (ichi) [noch bissel mu^^]
Die Hände in seinen warmen Manteltaschen versenkt stapfte er mühelos durch denn cm dicken Schnee. Sein Kopf war gesenkt, zur Erde geneigt weil die Traurigkeit ihn übermannte.
Zitternd lief Bou neben ihm, die weißblonden Haare mit einer rosa Mütze bedenkt und denn Oberkörper in eine flanierte Jacke gehüllt. Seine sonst so fröhlichen Augen waren ausdruckslos geworden und die Strapazen des letzen Halben Jahres hatte ihn sichtlich gezeichnet.
Dicke schwarze Ringe lagen unter seinen Augen und die sahnige Haut schien um zehn Jahre gealtert. Spröde Haut spannte um seine vollen Lippen und an dem Abgemagerten Körper hingen viel zu weite Klamotten.
Immer wieder fielen vereinzelt kleine Schneeflocken auf die Erde und verschmelzen mit dem liegen gebliebenen, auf der weiten Rasenfläche. Früher waren sie oft hier gewesen. Zu viert, als eine unzertrennliche Einheit.
In der Hand des schwarzhaarigen glimmte eine Zigarette unbeobachtet vor sich hin und zog blaue Rauchschwaden in die Luft. Oft hatte er versucht aufzuhören, doch Rauchen war für ihn wie eine Innere Befriedigung und nahm ihm vor einem Auftritt oft die Nervosität.
Wie sehr wünschte er sich doch die Alte unbekümmerte Zeit zurück, als sie noch wie verrückte Kinder waren. Auf dieser Wiese tollten und in die Sonne lachten.
Es war vorbei, sie hatten es sich eingestanden als die zurückgebliebenen das erste Mal mit neuen Gesichtern auf der Bühne standen. Ohne Bou, ohne ihr Herz, das alles zusammengehalten hatte. Er war ihr lächeln auf denn Lippen, ihr Grübchen auf der Wange, ihre Lachfalten unter denn Augen. Er fehlte auf jede Art und Weise in dem Leben von Teruki, Miku und auch von ihm.
„Kanon“. Sie hatten sich auf eine der Holzbänke des Parks gesetzt, die zu ihrem Glück kaum Schneebedeckt war. Die aufkeimende Kälte in ihren Füßen bemerkten die beiden Jungen Männer kaum und auch nicht das der Himmel leicht ins dunkelgrau ging. Die Nacht brach langsam ein und gewöhnlich für denn Winter hatte die Sonne sich auch heute nicht blicken lassen.
Bald würden die bunten Lichter der Hauptstadt erleuchten und die bittere Kälte vollkommen vergessen lassen.
Bou zog ein paar weiße Handschuhe aus seiner Jackentasche und streifte sie über. So Recht traute er sich nicht etwas zu sagen, weshalb er sich immer wieder verstohlen auf Kanon blickend auf der aufgesprungen Unterlippe rumkaute. Er zog einen Kleinen fetzen davon ab und schmeckte Augenblicklich einen metalligen Geschmack in seinem Mund.
Er wollte fragen wie es seinem Besten Freund ging, wie es ihm so ergangen war und wie er jetzt klar kam. Doch jede noch so logische Frage kam ihm dumm oder unpassend vor.
Er hatte ein schlechtes Gewissen, damals als er ging, hatte er versprochen für sie da zu sein. Unten in der Vip Area zu sitzen wenn sie mit einem Neuen Gitarristen spielten. Doch das konnte er nicht. Er wusste das es ihm bei jedem Ton den der neue Spielte immer wieder einen Stich ins Herz versetzen würde.
„Kommst du morgen?“, hauchte Kanons Stimme in die Eisige Stille.
Bou wusste von dem Konzert, es war ja überall ausplakatiert und schon seit Wochen ausverkauft. Auch im Radio hatte er es gehört und hatte schon überlegt ob er hingehen sollte. Nun da ihn der schwarzhaarige fragte, konnte er nicht absagen.
„Ja ich werde kommen“, schlotterte der Blondschopf und starrte stier gerade aus auf ein erleuchtetes Hochhaus.
Aus denn Augenwinkel sah er wie Kanon seine Lippen zu einem leichten Lächeln verzog. Ein leises, heiseres „Arigatu“ drang an seine Ohren und spürte für einen Kurzen Moment Kanons Hand auf seiner Schulter.
„Gomen ne“, drangen zwischen Bous Lippen hervor während seine Augen sich mit Tränen füllten und er Schulbewusst denn Kopf zu dem jungen Mann drehte.
„Was tut dir Leid?“ Fragte der schwarzhaarige flüsternd und stellte mit seinen Augen Blick Kontakt her.
Es tat gut als sie sich anschauten, das erste Mal richtig seit einem halben Jahr.
„Das ich nicht da war als ihr mich gebraucht habt“, keuchte er qualvoll und begann zu weinen. „Gomen ne, Gomen ne“. Er wiederholte es so oft bis Kanon seinen Arm um denn kleinen zierlichen Mann legte und dessen Kopf auf seine Brust ablegte.
Zitternd und weinend krallte er sich mit beiden Händen in Kanons Mantel fest und drückte seinen Kopf so fest an dessen Brust das es schmerzen musste.
„Wir haben dich vermisst“. Seine Stimme wehte im Wind während ein paar Schneeflocke auf sein Haupt fielen.
Kanon blickte zu Himmel, er war nun dunkelblau geworden. Die Nacht war an gebrochen und der Zauber der Stadt würde jetzt beginnen…
Er stand unter denn Fans, es war fast so als hätten sie ihn vergessen. Nur mit einer Kappe getarnt stand er neben einem Mädchen das auf ihrem Arm denn Namen Yuuki trug und ein weiteres die sich mit dem Namen Takuya schmückte. Wie er wusste waren das die Namen der Beiden Neuen Bandmitglieder und plötzlich obwohl er dies nicht wollte, verspürte er einen gewissen Gräuel gegen die beiden. Bou kannte keinen von beiden, doch trotzdem hasste er sie auf eine Art und weise die er nicht verstand.
Da er ziemlich klein war, konnte er sich gut durch die Mädchenmasse quetschen bis e.r ganz vorne bei einem ihn noch bekannten Mitglied der Crew stand.
„Bou“. Er war der einzige der ihn erkannte und schien dabei auch noch ziemlich glücklich darüber.
„Schön dich wieder zu sehen“. Er schlug dem jungen Mann auf die Schulter der leicht erschreckte doch dann lächelnd an ihm vorbei in die Halle ging.
Sie sah noch genau so aus wie zu seiner An Cafe Zeit. Ein langer Weißer Gang mit hohen Decken.
Merkwürdige Gerüche, viele Türen und dann diese beeidruckende riesige Haupthalle die ihm immer wieder Respekt einflösste.
Wenn er sich nicht irrte befand sich der Aufenthaltsraum nur denn Gang gerade aus und dort musste die Tür sein. Er musste lächeln als er merkte das er noch alles so genau kannte, doch als er schon von draußen Gitarrenlaute vernahm, schluckte er hart und lehnte sich für ein Paar Minuten an die weiße, fast sterile Wand…