KAPITEL 2 [ni]
„Chiwa“, flüsterte Bou beim betreten des Raumes und öffnete die Tür nur einen Spalt breit.
Er wollte sich vergewissern ob er auch wirklich willkommen war.
Zu seiner Enttäuschung sah er nur ein Fremdes Gesicht in Form von Takuya, der vor dem großen Auftritt noch einige Griffe wiederholte.
„Hallo“, erwiderte der junge Mann lächelnd und legte seine Gitarre beiseite. Der Rothaarige legte denn Kopf schief und stand auf.
„Kann ich dir helfen?“, fragte er freundlich und versuchte unter dessen Kappe zu blicken.
„Ich such eigentlich die anderen“. Er nahm die Kopfbedeckung ab und glättete sich augenblicklich die leicht aufgewirbelten Haare.
Bou versuchte zu lächeln, doch es wollte nicht Klappen. Er stand vor seinem „Ersatz“ und das was er vorher anhören musste, wie dieser Mensch Gitarre spielte, war er ein besserer Gitarrist als er es je sein wird.
Takuyas Augen weiten sich sichtlich, als er die Blonden Haare und die braunen Augen nur dem einen zuordnen konnte. Hektisch schnappte er sich die Hand Bous und schüttelte sie hastig.
„ Es ist mir eine Ehre dich kennen zu lernen“, grinste der euphorische Mann. Es schien als wollte er seine Hand nicht mehr loslassen was dem Blondschopf hilflos werden ließ.
Er wollte nicht mit ihm reden, er wollte nicht von diesem Typen gemocht werden und in diesem Moment wäre er am liebsten wieder Nach Hause gegangen.
„Es ist echt schwer“. Takuya hatte sich zurück auf die Couch fallen lassen und legte erschöpft denn Kopf in seine Hände.
Bous Lust auf ein Gespräch mit diesem Jungen sank von Minute zu Minute, doch höflich setzte er sich neben ihn und fragte was er damit meinte.
Schnaubend hob er denn Kopf an und huschte mit seinen Pupillen zuerst in das Rechte und dann in das Linke Auge des Blondschopfs.
„Deiner Gerecht zu werden“, flüsterte er kaum hörbar. Mit geröteten Wangen begann er eine nach vorne Hängende Haarsträhne zwischen seinen Fingern zu drehen. Überrascht blickte Bou auf und musste sich ein Triumphierendes Grinsen verkneifen. Er war zwar nicht ein Mensch der vor stolz nur so strotze doch trotzdem wusste er das er in der Fangemeinde immer einen Festen Platz gehabt hatte.
„Du bist jetzt An Cafes Gitarrist“. Er wusste nicht was ihn dazu veranlasste Takuya aufzumuntern doch die Band war immer noch ein wichtiger Teil von ihm und dessen Untergang wollte er mit allen mitteln verhindern.
„Niemand soll mir gerecht werden, du sollst besser als ich werden damit die Band das bekommt was sie verdient“, brachte Bou mit einem Kloß hervor und spürte unter der Last seiner Worte, Traurigkeit in ihm hoch kriechen.
Er hatte denn Kopf wieder gesenkt und betrachtet seine Hände die sich von denn Strapazen des Jahrelangen Gitarre Spielens schon langsam beruhigt hatten. Er hörte Takuya nervös aufatmen und dann spürte er seinen Blick, der ihn zu durchbohren drohte.
„Heute werde ich sehr angespannt sein, denn ich weiß das du mir zuschaust und jeden einzelnen Fehler sehen wirst“, berichtete er dem Blonden Jungen ängstlich und nahm wieder seine Gitarre zur Hand.
Bou schaute sich in dem Raum um während im Hintergrund leise ruhige Töne zu ihm schwangen die er selbst vor einer langen Zeit mal gespielt hatte. Viel hatte sich hier nicht verändert, der Raum war ihm noch immer ein Ruhepol weshalb er sich zurücklehnte und die Augen schloss.
„Bist du gern bei An Cafe Takuya“? Es war Bou wichtig das der Junge mit Ja antworte und ein Nein in weiter ferne blieb.
„Mehr als alles andere, was schöneres könnte ich mir nicht vorstellen“, antworte er mit glasigen doch freudigen Augen des Glücks.
Bou nickte und als die Tür aufging riss er die Augen auf.
Yuuki dessen Lockige Haare unter einem Hut hervorquollen waren in einem leichten gold Ton getaucht und auf seiner Nase saß eine dicke schwarze Sonnenbrille. Er lächelte zufrieden und ging ohne wirklich darauf zu achten das eine Bandfremde Person im Raum war zum Kühlschrank. Er holte sich ein Wasser heraus und nahm erstmal einen Kräftigen Schluck davon.
Das Keyboard spielen ihn noch mal so fordern würde hätte er nicht gedacht und auch nicht das er jemals auf so großen Bühnen auftreten durfte. Ganz am Anfang, als er neu bei dieser doch schon sehr eingegliederten Band war, hatte er sofort ein Bedürfnis wieder auszusteigen. Einfach wieder nachhause fahren, ohne etwas zu sagen. Doch irgendetwas hielt ihn damals auf, ein Gefühl von Neugier oder sein verletzter Stolz wenn er gegangen wäre. Kein Hass Brief konnte ihn unterkriegen und nun spielte er besser Keyboard als zuvor. Die ungewohltheit der Leute trieb ihn an einfach weiterzumachen und all diesen Menschen mit erhobenem Haupt zu trotzen.
Müde setzte er sich an einen Tisch auf dem Zigaretten Schachteln und anderer Kram verstreut lag und lauschte dem leisen Gitarren spiel Takuyas.
„Du bist schon viel besser geworden Taku“, lachte Yuuki und drehte sich zu der Couch hinter ihm, auf dem zu seinem Überraschen nicht nur sein Freund saß. Wie bei dem rothaarigen vorher weiteten sich auch Yuukis Augen als er vernahm das Bou, der ehemalige, verehrte Gitarrist der Band in die er jetzt spielte in dem gleichen Raum saß.
„Hallo“, begrüßte er denn jungen Mann ehrwürdig und verbeugte sich als er aufgesprungen war.
„Entschuldigung dass ich euch nicht bemerkt habe“, entschuldigte sich der Lockige und verbeugte sich erneut.
„Warum so höflich?“ Lachte Bou und stand ebenfalls auf.
„Naja… Ihr… du bist Bou“. Dies sollte seine Einzige Erklärung sein und der junge Mann mit denn glänzenden blonden Haaren verstand sie.
„Aber da ich noch nicht 60 bin, kannst du mich ruhig duzen“, erlaubte er seinem Gegenüber der mit immer noch leicht gekrümmten Rücken vor ihm stand. Bou drehte sich zu Takuya:“ Du natürlich auch“.
Die beiden jungen Männer die sich mit einer für sie Lebenden Legende im gleichen Raum befanden lächelten Freundlich und versuchten sich so normal wie möglich zu verhalten indem sie einfach ihren sonstigen Tätigkeiten nachgingen.
Eine Stunde verging und von Miku oder Teruki geschweige denn Kanon war keine Spur.
Ihm war klar dass sie nicht einfach alles stehen und liegen lassen konnte, doch trotzdem hoffte er auf ein wenig Aufmerksamkeit die Bou seit seinem Ausstieg vermisste hatte.
Der Schwarzhaarige hatte denn andern Beiden bestimmt erzählt das er heute hier sein würde weshalb er nach jeder verstrichenen Minute noch Aufgeregter wurde. Am Anfang hatte er noch ziemlich viel Kontakt mit Miku gehabt, doch dieser war abgebrochen als sich die neuen Bandmitglieder gefunden hatten und das Proben zu einer neuen Tour begann.
Wie sehr er sie vermisst hatte merkte er erst als die Tür aufging und er einen blondgelben Schopf erspähte der wild von der Kopfhaut abstand und farbige Bänder darin eingearbeitet wurden.
Miku…